Stroh als Dämmstoff: Ein Überblick
Gedämmte Gebäudehüllen verhindern Wärmeverluste, die Entstehung von Tauwasseranfall und tragen so zur Stabilisierung des Raumklimas bei. Dies ist aufgrund der konservatorischen Anforderungen im musealen Kontext zum Erhalt klimatisch sensibler Ausstellungsstücke von besonderer Bedeutung. Somit kommt der Wahl eines geeigneten Dämmstoffes eine hohe Bedeutung bei. Da im vorliegenden Projekt auf konventionelle Dämmstoffe eher verzichtet werden soll, ist hier vor allem das Stroh als recht junger Baustoff zu nennen, welcher erst 2014 (wieder) eine offizielle Zulassung als Wärmedämmstoff durch das DIBT erhalten hat. Das Material ist mit einer Wärmeleitfähigkeit eines normalgepressten Strohballens zwischen 0,04 und 0,05 W/mK vollständig konkurrenzfähig zu anderen Dämmstoffen. CO2-Einsparung bei nachwachsenden Dämmstoffen Im Vergleich zu anderen nachwachsenden, losen Dämmstoffen wie Hobelspandämmung oder Zellulose-Einblasdämmung weist Baustroh das höchste Potential zur CO2-Einsparung bzw. -Einspeicherung auf. Dies liegt auch an den wenigen und wenig aufwendigen Verarbeitungsschritten des in seiner Verwendung naturbelassenen Materials. Der Aufbau eines Strohhalms an sich bietet durch die vorhandene Struktur seiner Zellkammern eine effiziente technologielose Dämmwirkung. Dämmstoff früher und heute Dämmstoffe aus nachwachsenden Pflanzenfasern, wie Stroh, Schilfrohr, Gräser und Holz, haben in Europa eine lange Tradition, da sie zu den hiesigen Pflanzenarten gehören und damit in natürlicher Form regional verfügbar waren oder als Nebenprodukt in der Landwirtschaft anfielen [...]