Baustellenblick Juli

Anlieferung des Ausstellungsgebäudes Die Wände der Anlieferung wurden bis auf die fertige Höhe fertiggestellt. Die zinnenähnlichen Aussparungen auf der Oberseite der Wand stellen Auflagernischen für Holzbinder dar. Diese werden über die gesamte Raumbreite der Anlieferung bis zur Außenfassade spannen und dort auf Holzstützen aufliegen. Die beiden großen Zufahrstore vom Außenraum in die Anlieferung sowie von dort weiter in die Ausstellung sind deutlich zu erkennen.   Außenwand des Ausstellungsgebäudes In der rot-schwarzen Schalung befindet sich ein weiterer Betonageabschnitt, der die hangseitige Außenwand ergänzt und weiter in die Höhe wachsen lässt. Die Wand wird einen schrägen oberseitigen Wandabschluss aufweisen und steigt parallel zum dahinter liegenden Gelände an.   Treppe Die zweite (linke) Treppenwange befindet sich aktuell in der Schalung. An der Wandoberseite ist zu erkennen, dass diese bereits betoniert wurde. Am oberen Abschluss der Treppenwange schließt orthogonal ein Überzug an, welcher sind ebenfalls noch in der Schalung befindet.

Von |2023-08-07T14:18:40+02:0007.08.2023|

Bauteil-Wiki: Tragende Innenwand

Tragende Innenwände im Kontext musealer Großbauten weisen aufgrund ihrer lastabtragenden, aussteifenden Funktion unter hohen Lasteinwirkungen erhöhte Anforderungen an die Tragfähigkeit auf. Aus baukonstruktiven, aber auch wirtschaftlichen Aspekten finden daher üblicherweise massive Wände aus Beton oder Kunststein Anwendung. Lehm statt Beton Lehm ist für die Anwendung im musealen Kontext aufgrund der hygroskopischen Eigenschaften sowie der Aufnahmefähigkeit und zeitversetzten Abgabe der relativen Raumfeuchte besonders geeignet. Dabei trägt der mineralische Baustoff zur Klimakonstanz bei, welche im Museumsbau zum Schutz des Ausstellungsguts eine besondere Bedeutung einnimmt. Darüber hinaus besteht das Potenzial einen großen Anteil der Betriebsenergie der Klimaanlage durch die passive Raumluft-Regulierung einzuspare. Unter musealdidaktischen Gesichtspunkten ist besonders das Erscheinungsbild einer Stampflehmwand aufgrund der Ablesbarkeit des Herstellungsprozesses sehr gut geeignet. Die Herstellung kann auf der Baustelle oder im Werk durch eine in Teilen automatisierte Vorfertigung ausgeführt werden. Darüber hinaus bietet eine Stampflehmwand aufgrund der Massivität und Materialeigenschaften einen hohen Schall- und Brandschutz. Die Wärmespeicherfähigkeit der Lehm-Massivbauwand ergänzt den Holzleichtbau und sorgt für eine Stabilisierung der Raumlufttemperatur. Ökobilanz und Kreislauffähigkeit Die verbauten Materialien können rückstandlos mit geringem Energie- und Arbeitsaufwand durch Zugabe von Wasser rückstandlos voneinander getrennt werden. Dadurch kann der Lehm verlustfrei recycelt oder dem natürlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden kann.   Bild: Vorgefertigte Stampflehmblöcke [...]

Von |2023-07-07T12:25:36+02:0028.07.2023|

Baustellenblick Mai

Lehmwände im Ausstellungsgebäude Die erste der beiden Lehmwände in der Ausstellung wurde bis zum Wandknick, also bis zur Häflte erstellt und ausgeschalt. Zum Witterungsschutz wurde die Wand in grünem Vlies eingepackt. Nun wird der zweite Wandschenkel gestampft. Dazu wurde die Schalung gestellt (große Wand mit gelben vertikalen Streben). Im Ausstellungsgebäude wird zum aktuellen Zeitpunkt der Sockel, welcher unter der zweiten Lehmwand steht (Wand zwischen Ausstellung und Zwischenlager) betoniert. Zweiter Betonageabschnitt Im Betonbau beginnen die zweiten Betonagehöhen. In der späteren Anlieferung, im Ausstellungshaus, findet dies gerade über die gesamte Gebäudebreite statt. Im Servicegebaute wurden Teile der zweiten Betonageabschnitt bereits erstellt und ausgeschalt. Das betrifft Wände im Foyer und der verbauseitigen Außenwände. Zudem wurde die erste Treppenwange, nahe dem zukünftigem Eingangsbereich, gegenüber dem Forum, betoniert, ebenso wie die Decke in der Zwischenebene im Technikbereich.

Von |2023-07-17T01:36:09+02:0019.07.2023|

Bauteil-Wiki: Erdberührende Außenwände

Die tragende erdberührende Außenwand muss aufgrund der Doppelbelastung aus hohen vertikalen und horizontalen Lasteinwirkungen besonders druck- und biegesteif sein. Aufgrund dieser Anforderungen ist der Einsatz von (Stahl-)Beton kaum substituierbar. Durch die Verwendung des Ökobetons werden ca. 20 % CO2 eingespart im Vergleich zu einem Aufbau mit konventionellen Stahlbeton. Dämmung Die Perimeterdämmung aus Schaumglasplatten bietet Schutz vor Wärmeverlusten und aufgrund des ständigen Temperaturgefälles zwischen Innen- und Außenraum vor Tauwasser. Für die Dämmung der Wand werden in der Regel harte Dämmplatten mittels Heißbitumen oder Kaltkleber auf die Kellerwand verklebt. Da die Anheftungen von Fremdstoffen jedoch ein stoffliches Recycling der Dämmstoffe und der tragenden Betonwand verhindert, soll hier nach Alternativen der Befestigung gesucht werden. Als Dämmung selber soll Schaumglasschotter dienen, der zu 98% aus Altglas besteht, welches Landesweit als Abfallstoff anfällt. Schaumglasschotter wird aus der Region um Detmold bezogen. Er stellt eine rohstoffschonende, schadstofffreie und kreislauffähige Alternative zu Erdölprodukten dar. Oberflächenfinish Das Oberflächenfinish im Innenraum bildet ein ca. 3cm dicker Lehmputz, welcher die relative Luftfeuchtigkeit regulieren kann. Der innen vorgesehene Lehmputz ist dank seiner hygrischen Eigenschaften wasserlöslich und in seiner reinen Form verlustfrei recycelbar und kann rückstandlos vom Beton gelöst werden Grafik: Die Graphen zeigen den ökologischer Vergleich zwischen Schaumglasplatten und -schotter, indem [...]

Von |2023-07-05T12:46:57+02:0010.07.2023|

Baustellenblick April

Das Gebäude wächst nun auf der vollständig erstellten Bodenplatte in die Höhe. Die ersten Stahlbetonwände wurden im hangseitigen Service- und Eingangsgebäude bis zu einer Höhe von ca. 2,55 – 2,85 errichtet. Weitere Wände im Innenraum werden geschalt, bewehrt und zeitnah betoniert. Sichtbetonwand und Außentreppe sind schon zu erkennen Als eine besondere Betonwand ist die bereits ausgeschalte Sichtbetonwand des Forums im Eingangsgebäude zu erkennen. Die Wand hat eine nahezu dreieckige Form und zeichnet damit den zukünftigen Geländeverlauf in Richtung des historischen Parks ab. Zudem erkennt man Aussparungen (Nischen) auf der Oberseite der Wand, welche eine horizontale Aufstandsfläche für Holzstützen des Dachtragwerks darstellen. Zudem finden Schal- und Bewehrungsarbeiten der ersten Treppenwange der großen Außentreppe statt. Diese sind anhand der ebenfalls in etwa dreieckigen (schwarzen) und freistehenden Form (einseitige Schalung) zu erkennen. Erste Vorbereitungen für den Lehmbau Außerdem beginnt bald der Lehmbau seine Tätigkeit auf der Baustelle. Der Holzüberstand neben den Containern dient als bauseitiges Lager für den Stampflehm. Dieser wird dort abgeladen und zwischengelagert bevor er in die Schalung eingebracht und verarbeitet (gestampft) wird. Die gelben Stapel neben dem Forum sind die Schaltafeln des Lehmbauers, die dort zwischengelagert werden, bis sie zum Einsatz kommen. Informationen für Besucher:innen Die Bespannung des Bauzaunes soll [...]

Von |2023-06-11T12:19:09+02:0030.06.2023|

Baustellenblick März

Betonage der Bodenplatte des Ausstellungsgebäudes Aufgrund der großen Fläche sowie des Volumens der Bodenplatte wird die Betoneinbringung mittels einer Betonpumpe durchgeführt. Die Betonpumpe wird von einem Betonmischer mit Transportbeton gespeist. Indessen steuern die Bauarbeiter den Schlauch der Betonpumpe, verdichten den eingebrachten Beton mittels eines Rüttelstabs, prüfen die korrekte Höhenlage der Oberfläche und ziehen diese im selben Zuge glatt.

Von |2023-06-02T19:28:08+02:0012.06.2023|

Baustellenblick Februar

Arbeitsschritte der Gründungsarbeiten in ihren verschiedene Stadien Zum einen erkennt man bereits erstelle Streifenfundamente. Zum anderen werden andere Fundamente geschalt und mit Stahl bewehrt. Die Betonage folgt im Anschluss. Zudem ist die Flankendämmung der Fundamente (hellgrün) zu erkennen. Unterhalb des Gebäudes verlaufen Drainagerohre, welche in einer Voute mit einem Gefälle verlegt werden. Diese verlaufen in regelmäßigen Abständen unter dem gesamten Gebäude vom Verbau bis auf die andere Seite des Hauses. Die Drainagevouten sind anhand der brauen Kiesstreifen, die von einem weißen Vlies gerahmt werden, zu erkennen. Sobald alle Fundamente und Drainagestränge erstellt sind, folgt die Auffüllung des Raums zwischen den Fundamenten bis zu deren Oberkante. Diese Auffüllung erfolgt durch eine flächige Drainageschicht, eine Dämmung aus Schaumglasschotter sowie eine dünne Schicht aus Magerbeton. Auf die Fundamente wird die Bodenplatte aufgebaut. Beim Ausstellungsgebäude folgen diese Arbeitsschritte noch, beim Eingangs- und Servicegebäude sind diese schon abgeschlossen.

Von |2023-06-02T19:29:06+02:0007.06.2023|

Überblick über Gebäude und Nutzung

Der Neubau markiert den Übergang zwischen der öffentlichen Erschließungsseite und dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums und besteht aus drei Gebäudeteilen: 1. Eingangsgebäude 2. Servicegebäude 3. Ausstellungsgebäude Eine Freitreppe, die sich zwischen den drei Gebäudekörpern befindet leitet von der Straße aus zum Museumsgelände. Eingangsgebäude Zunächst erreicht man das Eingangsgebäude, welches aus den Bereichen für Kasse und Shop besteht, sowie einem abtrennbaren Forum als multifunktionalem Saal. Das Foyer im Erdgeschoss bildet das Zentrum des Gebäudekomplexes und beherbergt WC, Garderobe, Entdeckerwerkstatt und verbindet die drei Gebäude. Servicegebäude Im dahinter gelegenen Servicegebäude befinden sich Büro- und Besprechungsräume, z.B. zur pädagogischen und administrativen Nutzung sowie WC-Anlagen, Küchen und Technikräume. Diese Einheit hat einen hohen Tageslichtbedarf und erstreckt sich daher auf einem Techniksockel im Erd- und Zwischengeschoss über zwei weitere Vollgeschosse. Ausstellungsgebäude Das Ausstellungsgebäude besteht im Kern aus dem musealen Ausstellungsraum und den dazugehörigen Funktionseinheiten (Lagerbereiche, Präparationsräume und Werkstätten, Anlieferung). Ein für Sonderausstellungen nutzbarer Vorbereich (Open Space) bildet den Übergang zwischen Foyer und Ausstellungsbereich. Das Ausstellungsgebäude ist eingeschossig; im rückwärtigen Funktionsbereich ist ein partielles Zwischengeschoss eingefügt. Die abgeschrägten Gebäudekanten der Erschließungsseite des Ausstellungs- und Eingangsgebäudes formen eine einladende Geste und leiten den Besucher zum Haupteingang und der großzügigen Freitreppe, die zwischen den polygonalen Körpern verläuft und [...]

Von |2023-06-02T18:21:05+02:0002.06.2023|

Ausprobiert: Stampflehm als Tragkonstruktion – Online-Seminar des ZEBAU

Im Februar 2023 fand das Online-Seminar "Bauwende innovativ – Planung, Gestaltung und Technik mit neuen Ansätzen" des ZEBAUs (Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH) statt. "Die Bauwende gilt als eines der wichtigsten anstehenden Herausforderungen der Baubranche: Klimaneutralität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit bestimmen die Zukunft. Die Zielstellungen gelten dabei in der Forschung den neuen Baumaterialien und verbesserten Anwendungen, um den Klimaschutz und die Ressourcenschonung im Bauen zu erreichen." Ab Minute 48:50 stellen Simon Waigand (ACMS Architekten GmbH, Wuppertal) und Oliver Rosenkranz (Kempen Krause Beratende Ingenieure, Köln) am Beispiel des LWL Freilichtmuseums Detmold da, wie Stampflehm als Tragkonstruktion im modernen Lehmbau eingesetzt werden kann. https://www.youtube.com/watch?v=EwEJl1MPyvo&t=2930s

Von |2023-05-09T12:52:33+02:0022.05.2023|
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