Baustellenblick April

Das Gebäude wächst nun auf der vollständig erstellten Bodenplatte in die Höhe. Die ersten Stahlbetonwände wurden im hangseitigen Service- und Eingangsgebäude bis zu einer Höhe von ca. 2,55 – 2,85 errichtet. Weitere Wände im Innenraum werden geschalt, bewehrt und zeitnah betoniert. Sichtbetonwand und Außentreppe sind schon zu erkennen Als eine besondere Betonwand ist die bereits ausgeschalte Sichtbetonwand des Forums im Eingangsgebäude zu erkennen. Die Wand hat eine nahezu dreieckige Form und zeichnet damit den zukünftigen Geländeverlauf in Richtung des historischen Parks ab. Zudem erkennt man Aussparungen (Nischen) auf der Oberseite der Wand, welche eine horizontale Aufstandsfläche für Holzstützen des Dachtragwerks darstellen. Zudem finden Schal- und Bewehrungsarbeiten der ersten Treppenwange der großen Außentreppe statt. Diese sind anhand der ebenfalls in etwa dreieckigen (schwarzen) und freistehenden Form (einseitige Schalung) zu erkennen. Erste Vorbereitungen für den Lehmbau Außerdem beginnt bald der Lehmbau seine Tätigkeit auf der Baustelle. Der Holzüberstand neben den Containern dient als bauseitiges Lager für den Stampflehm. Dieser wird dort abgeladen und zwischengelagert bevor er in die Schalung eingebracht und verarbeitet (gestampft) wird. Die gelben Stapel neben dem Forum sind die Schaltafeln des Lehmbauers, die dort zwischengelagert werden, bis sie zum Einsatz kommen. Informationen für Besucher:innen Die Bespannung des Bauzaunes soll [...]

Von |2023-06-11T12:19:09+02:0030.06.2023|

Baustellenblick März

Betonage der Bodenplatte des Ausstellungsgebäudes Aufgrund der großen Fläche sowie des Volumens der Bodenplatte wird die Betoneinbringung mittels einer Betonpumpe durchgeführt. Die Betonpumpe wird von einem Betonmischer mit Transportbeton gespeist. Indessen steuern die Bauarbeiter den Schlauch der Betonpumpe, verdichten den eingebrachten Beton mittels eines Rüttelstabs, prüfen die korrekte Höhenlage der Oberfläche und ziehen diese im selben Zuge glatt.

Von |2023-06-02T19:28:08+02:0012.06.2023|

Baustellenblick Februar

Arbeitsschritte der Gründungsarbeiten in ihren verschiedene Stadien Zum einen erkennt man bereits erstelle Streifenfundamente. Zum anderen werden andere Fundamente geschalt und mit Stahl bewehrt. Die Betonage folgt im Anschluss. Zudem ist die Flankendämmung der Fundamente (hellgrün) zu erkennen. Unterhalb des Gebäudes verlaufen Drainagerohre, welche in einer Voute mit einem Gefälle verlegt werden. Diese verlaufen in regelmäßigen Abständen unter dem gesamten Gebäude vom Verbau bis auf die andere Seite des Hauses. Die Drainagevouten sind anhand der brauen Kiesstreifen, die von einem weißen Vlies gerahmt werden, zu erkennen. Sobald alle Fundamente und Drainagestränge erstellt sind, folgt die Auffüllung des Raums zwischen den Fundamenten bis zu deren Oberkante. Diese Auffüllung erfolgt durch eine flächige Drainageschicht, eine Dämmung aus Schaumglasschotter sowie eine dünne Schicht aus Magerbeton. Auf die Fundamente wird die Bodenplatte aufgebaut. Beim Ausstellungsgebäude folgen diese Arbeitsschritte noch, beim Eingangs- und Servicegebäude sind diese schon abgeschlossen.

Von |2023-06-02T19:29:06+02:0007.06.2023|

Überblick über Gebäude und Nutzung

Der Neubau markiert den Übergang zwischen der öffentlichen Erschließungsseite und dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums und besteht aus drei Gebäudeteilen: 1. Eingangsgebäude 2. Servicegebäude 3. Ausstellungsgebäude Eine Freitreppe, die sich zwischen den drei Gebäudekörpern befindet leitet von der Straße aus zum Museumsgelände. Eingangsgebäude Zunächst erreicht man das Eingangsgebäude, welches aus den Bereichen für Kasse und Shop besteht, sowie einem abtrennbaren Forum als multifunktionalem Saal. Das Foyer im Erdgeschoss bildet das Zentrum des Gebäudekomplexes und beherbergt WC, Garderobe, Entdeckerwerkstatt und verbindet die drei Gebäude. Servicegebäude Im dahinter gelegenen Servicegebäude befinden sich Büro- und Besprechungsräume, z.B. zur pädagogischen und administrativen Nutzung sowie WC-Anlagen, Küchen und Technikräume. Diese Einheit hat einen hohen Tageslichtbedarf und erstreckt sich daher auf einem Techniksockel im Erd- und Zwischengeschoss über zwei weitere Vollgeschosse. Ausstellungsgebäude Das Ausstellungsgebäude besteht im Kern aus dem musealen Ausstellungsraum und den dazugehörigen Funktionseinheiten (Lagerbereiche, Präparationsräume und Werkstätten, Anlieferung). Ein für Sonderausstellungen nutzbarer Vorbereich (Open Space) bildet den Übergang zwischen Foyer und Ausstellungsbereich. Das Ausstellungsgebäude ist eingeschossig; im rückwärtigen Funktionsbereich ist ein partielles Zwischengeschoss eingefügt. Die abgeschrägten Gebäudekanten der Erschließungsseite des Ausstellungs- und Eingangsgebäudes formen eine einladende Geste und leiten den Besucher zum Haupteingang und der großzügigen Freitreppe, die zwischen den polygonalen Körpern verläuft und [...]

Von |2023-06-02T18:21:05+02:0002.06.2023|

Ausprobiert: Stampflehm als Tragkonstruktion – Online-Seminar des ZEBAU

Im Februar 2023 fand das Online-Seminar "Bauwende innovativ – Planung, Gestaltung und Technik mit neuen Ansätzen" des ZEBAUs (Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt GmbH) statt. "Die Bauwende gilt als eines der wichtigsten anstehenden Herausforderungen der Baubranche: Klimaneutralität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit bestimmen die Zukunft. Die Zielstellungen gelten dabei in der Forschung den neuen Baumaterialien und verbesserten Anwendungen, um den Klimaschutz und die Ressourcenschonung im Bauen zu erreichen." Ab Minute 48:50 stellen Simon Waigand (ACMS Architekten GmbH, Wuppertal) und Oliver Rosenkranz (Kempen Krause Beratende Ingenieure, Köln) am Beispiel des LWL Freilichtmuseums Detmold da, wie Stampflehm als Tragkonstruktion im modernen Lehmbau eingesetzt werden kann. https://www.youtube.com/watch?v=EwEJl1MPyvo&t=2930s

Von |2023-05-09T12:52:33+02:0022.05.2023|

Stroh als Dämmstoff: Ein Überblick

Gedämmte Gebäudehüllen verhindern Wärmeverluste, die Entstehung von Tauwasseranfall und tragen so zur Stabilisierung des Raumklimas bei. Dies ist aufgrund der konservatorischen Anforderungen im musealen Kontext zum Erhalt klimatisch sensibler Ausstellungsstücke von besonderer Bedeutung. Somit kommt der Wahl eines geeigneten Dämmstoffes eine hohe Bedeutung bei. Da im vorliegenden Projekt auf konventionelle Dämmstoffe eher verzichtet werden soll, ist hier vor allem das Stroh als recht junger Baustoff zu nennen, welcher erst 2014 (wieder) eine offizielle Zulassung als Wärmedämmstoff durch das DIBT erhalten hat. Das Material ist mit einer Wärmeleitfähigkeit eines normalgepressten Strohballens zwischen 0,04 und 0,05 W/mK vollständig konkurrenzfähig zu anderen Dämmstoffen. CO2-Einsparung bei nachwachsenden Dämmstoffen Im Vergleich zu anderen nachwachsenden, losen Dämmstoffen wie Hobelspandämmung oder Zellulose-Einblasdämmung weist Baustroh das höchste Potential zur CO2-Einsparung bzw. -Einspeicherung auf. Dies liegt auch an den wenigen und wenig aufwendigen Verarbeitungsschritten des in seiner Verwendung naturbelassenen Materials. Der Aufbau eines Strohhalms an sich bietet durch die vorhandene Struktur seiner Zellkammern eine effiziente technologielose Dämmwirkung. Dämmstoff früher und heute Dämmstoffe aus nachwachsenden Pflanzenfasern, wie Stroh, Schilfrohr, Gräser und Holz, haben in Europa eine lange Tradition, da sie zu den hiesigen Pflanzenarten gehören und damit in natürlicher Form regional verfügbar waren oder als Nebenprodukt in der Landwirtschaft anfielen [...]

Von |2023-05-01T13:56:38+02:0010.05.2023|

Ökobeton – Vortrag beim Holcim Bau-Forum 2021

"Betonbau der Zukunft – nachhaltig und lokal!" war das Motto beim 15. Holcim Bau-Forum 2021. Simon Waigand berichtete über das Projekt des Museums-Neubaus als Praxisbeispiel für nachhaltigen Betonbau. Er zieht Bezüge zu den historischen Gebäuden des Freilichtmuseums und zeigt auf, welche Chancen der Einsatz von Ökobeton (z. B. in der Einsparung von CO2) bietet. Im zweiten Teil beschreibt Prof. Dirk Lowke die betontechnologischen Aspekte und erklärt, wie Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Betonbau gelingen kann. Er zeigt auf, was Ökobeton von herkömmlichem Beton unterscheidet und geht vor allem darauf ein, wie der Klinkergehalt reduziert und durch ökologischere und lokalere Stoffe substituiert werden kann, ohne dabei gravierende Leistungsunterschiede zu herkömmlichen Betonen in Kauf nehmen zu müssen. https://www.youtube.com/watch?v=9DM496_gVK0&list=PLBEnzJax7siD3pHkRlsel-AVkHtDbAfKw  

Von |2023-04-03T23:20:56+02:0028.04.2023|

Beton: Eine kurze Geschichte

Die Anfänge der Entwicklung des Baustoffs Beton beginnen mit der Verwendung von Kalkmörtel im Altertum. Die Römer entwickelten den Mörtel weiter und erfanden durch die Kombination von Puzzolanen, Ziegelmehl, Sand, gebrannten Kalk sowie Natur- oder Ziegelstein den ersten Beton: opus caementicium. Mit dem Zerfall des römischen Reiches ging auch ihr bautechnisches Wissen verloren. Mit der Patentierung des Portlandzementes im Jahr 1824 von Joseph Aspdin, der entscheidenden Weiterentwicklung durch die Erhöhung der Brenntemperaturen 1844 durch Isaac Charles Johnson und der Kombination mit einem Eisengeflecht seitens des Franzosen Joseph Monier im Jahr 1849, wird das moderne (Stahl-)Betonzeitalter eingeleitet. Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg setzt sich weltweit und im großen Maßstab der Baustil der Moderne und damit das Bauen mit Beton durch. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Beton kann im plastischen Zustand in nahezu jede Form gegossen werden, ist hoch druckfest und kann in Kombination mit Zugelementen aus Stahl oder anderen geeigneten Materialien große Spannweiten relativ problemlos überspannen. Er ist chemisch widerstandsfähig, selbst nicht brennbar und bietet im Brandfall einen guten Schutz durch einen hohen Feuerwiderstand. Der Oberflächengestaltung sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Zudem ist Beton aufgrund seiner einfachen Materialzusammensetzung und einfachen Verarbeitbarkeit relativ günstig. Image von Beton Das Image von [...]

Von |2023-03-22T11:17:06+01:0017.04.2023|

Eine tragende Stampflehmkonstruktion im Brandversuch

Im Hauptgebäude des Neubaus soll eine acht Meter hohe Stampflehmwand eingebaut werden. Neu ist, dass sie als tragendes Element der Gebäudekonstruktion dient. Der Neubau des Freilichtmuseums stellt neben höchste Anforderungen an das Tragwerk (durch seine Dimensionen) auch besondere Anforderungen an den Feuerwiderstand der tragenden Wände (wegen seiner musealen und Sondernutzung für (Groß-)Veranstaltungen). Lehm in tragenden Wänden in der Normierung Hierfür starteten wir einen bislang einzigartigen Versuch: Erstmals in der Geschichte der deutschen Bauteilnormierung wurden Ende Juni und Ende August 2022 in der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH, kurz mfpa, tragende Stampflehmkonstruktionen in mehreren Brandversuchen mit 3 * 3 Meter großen Prüfkörpern zertifiziert. Am Ende war die Wand sogar so belastbar, dass nicht nur der Feuerwiderstand über 90 Minuten (Klassifizierung nach din 13501: rei90) gelungen ist, sondern zusätzlich noch der Nachweis für die Ausführung in der Bauart als Brandwand erbracht wurde. Die Tragfähigkeit ist also auch nach 90 Minuten bei sogenannten Anpralllasten, Lasten die von der Seite auf die Wand einwirken, weiterhin gegeben. Baustoffe aus Lehm beweisen damit nicht nur ihre ohnehin bekannte, gute Resistenz gegenüber Brandeinwirkung. Vielmehr konnte nun auch erstmalig nachgewiesen werden, dass Lehmbaustoffe auch in tragenden Bereichen selbst bei extremen Brandereignissen zuverlässige und [...]

Von |2023-03-22T11:14:24+01:0005.04.2023|
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