Neben vielen Entscheidungen mit Blick auf einen ökologischen Gebäudebetrieb spielt beim Neubau des Freilichtmuseums vor allem die Wahl der Baustoffe eine besondere Rolle, um den CO2-Fußabdruck des Gebäudes schon während der Errichtung möglichst zu minimieren.

Die Verwendung von lokal verfügbaren, nachwachsenden Rohstoffen, die energiearm zum Baustoff aufbereitet werden können, ist dabei der Schlüssel des Baustoffkonzepts. Dieses Konzept prägt schon seit Jahrhunderten die Baukultur, wie auf dem Museumsgelände des Freilichtmuseums an mehr als hundert historische Originalbeispiele zu sehen ist. Grund genug, auch beim Neubau für das Eingangs- und Ausstellungsgebäude aktuell konventionelle Wege zu verlassen und sich auf neue, alte Wege zurückzubesinnen. Die stoffliche Grundrezeptur besteht dabei primär aus drei Baustoffen:

  • Holz, welches regional verfügbar ist und dank modernster cnc-Techniken in historisch bekannten Zimmermannskonstruktionen leim- und stahlfrei ineinander gefügt werden kann.
  • Stroh, welches in Bio-Baustrohballen, eigentlich ein Reststoff aus der Landwirtschaft, als Dämmstoff eine hochwertige Nachnutzung erfährt.
  • Lehm, der direkt aus der Baugrube gewonnen werden kann und als Weiterentwicklung zu den historischen Vorbildern im Freilichtmuseum, nicht nur in Holzgefachen, sondern als tragende und aussteifende Wandkonstruktion eingesetzt wird.

Beton nimmt eine Sonderposition ein, ist im Kontext moderner Großarchitekturen und für dieses Bauvorhaben im Speziellen, kaum substituierbar. Um dennoch den CO2 Verbrauch möglichst gering zu halten setzen wir einerseits auf die Verwendung eines CO2-reduzierten Öko-Zements und zum anderen auf eine Masse-reduzierte Bauweise.