Gesellschaftliche Verantwortung und museale Bildungskommunikation

Museen sind Quellen historischen Wissens und Hüter des materiellen Kulturerbes. Damit und aufgrund ihrer kulturfachlichen Möglichkeiten sollten sie zeigen, wie sie zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen können und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Zentrale Kernkompetenz der Museen ist informelle Bildung. Die Expertise des Museums in den alltagsbezogenen Bereichen „Historisches Bauen“, „Landschaftsökologie“ sowie „Wohnen“ bildet den roten Faden, über den im neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäude Zugänge für verschiedene Zielgruppen entwickelt werden.

Baumaterialien und Gebäudestruktur mit Blickachsen im Wissensfokus

Als Vorzeigeprojekt soll der Museumsneubau durch sein modernes und funktionales Design überzeugen aber auch durch Nachhaltigkeit.
Kenntnisse und Fertigkeiten zu den Baumaterialien Holz und Lehm, die sich auch unter Einbeziehung der musealisierten Gebäude sowohl theoretisch als auch praktisch in Workshop und Projektarbeit aufarbeiten lassen, wurden bereits baubegleitend ab 2021 entwickelt, evaluiert und partizipativ auf die Umsetzung in den Räumen des Neubaus hin fortentwickelt.

Der direkte Sichtvergleich zwischen dem neuen Gebäude und Großexponaten des Museumsgeländes wie z.B. der Wassermühle mit ihrer Fachwerkstruktur und der nachhaltigen Energiegewinnung macht Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten historischer Fachwerkgefüge mit der modernen Holzkonstruktion erkennbar.

Dynamische Lernbereiche

Die Räume des Museumsbaus sind offen konzipiert: Dynamische Lernbereiche bieten flexible Trennwände und z.B. gemeinschaftliche Sitzstufen im Bereich des Open Space, damit entstehen Chancen für individuelle Betrachtung, für Workshops und klassische Führungen, aber auch für Projektimpulse aus der Praxis und kreative Aktionsideen. Lehmoberflächen, aber auch z.B. hölzerne Elemente ermöglichen die Wahrnehmung der Veränderungen in der Gebäudeoptik durch den Tageslauf, allein schon über Schattenwurf und Tageszeit. Für Phase 2 zu erarbeiten wäre ein Konzept, diesen optisch wahrnehmbaren Wandel durch den Jahres- und Tageslauf in eine individualisierte Vermittlungsplanung einzubeziehen, die an jedem Tag des Jahres auch unter Nutzung des Umfelds variiert. Es entstehen multifunktionale Projektflächen für interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Arbeitsmaßnahmen für externe und interne Nutzer. Anordnung sowie Einrichtung der Abteilungen und Büros sollen Wegstrecken minimieren und Co-Working ermöglichen.

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