Schon in der Steinzeit errichteten Menschen Pfahlbauten aus Holz. Griechen, Römer und Ägypter nutzten es, soweit vorhanden, für Deckentragwerke (auch schon in mehrgeschossigen Gebäuden) und bis heute existieren in Europa Holzgebäude, wie Fachwerkbauten, aus dem 12. Jahrhundert. Die jahrhundertealte Tradition des Baustoffes Holz ist durch die landesweite Verfügbarkeit des Materials in heimischen Wäldern begründet.
Nicht zuletzt durch die industrielle Revolution, neue Anforderungen an den Brandschutz und die rasante Entwicklung von Stahl-, Betonprodukten und Kunststeinen ab etwa 1850 wurde der Holzbau verdrängt, galt als provinziell, minderwertig und mit Nachteilen behaftet.
Vorteile von Holz als Baustoff
Angesichts der global drängenden Fragen hinsichtlich des Klimawandels und eines intensiven Ressourcenkonsums der Bauindustrie, bietet Holz aus heutiger Sicht viele Vorteile:
- Bindung von CO2 aus der Atmosphäre
- nachwachsender Rohstoff
- niedriger Energieaufwand zur Herstellung und Aufbereitung
- Holzbauteile weisen eine sehr gute energetische Lebensbilanz auf
- Loslösung von dimensionalen Grenzen durch moderne Fertigung
- hohe Tragfähigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht
- Vorfertigung im Werk und schnelle Montage vor Ort kann die Konstruktion wirtschaftlich und unkompliziert machen
- vielfälltige Einsatzmöglichkeiten, z.B. als Tragwerk, Raumabschluss, Verkleidung oder Dämmstoff
- gute Verfügbarkeit bei nachhaltiger Forstwirtschaft
- kurze Transportwege bei heimischen und regionalen verfügbaren Hölzern (für dieses Projekt gilt: zwei bedeutsame Zentren der Holzwertschöpfung in der näheren Detmolder Umgebung: Region OWL (16% der Waldfläche in NRW), Sauerland (größtes Waldvorkommen in NRW).
Bild 1: Traditionelle Holzverbindung: Hakenblatt mit Hartholzdübel [http://smallhouseswoon.com/the-gatehouse/]
Bild 2: Moderne Zangenkonstruktion mit Hartholzdübel [Sindre Ellingsen]