Ausstellungsraum

Der Ausstellungsraum bildet das Herzstück des Museumsneubaus und beinhaltet die historischen Ausstellungsstücke wie auch Kunstgegenstände. Er ist mit einer Ausstellungsfläche von ca. 885m² der größte Raum im Museum und hat aufgrund der großen Raumtiefe die höchsten baukonstruktiven Anforderungen an das Tragwerk. Aus konservatorischen Gründen ist der höchste museale Raumklima-Standard (ASHRAE-A1) im Ausstellungsraum erforderlich

Um Klimaschwankungen im Innenraum präventiv zu begegnen und die technische Klimaanlage passiv zu unterstützen, wird der Raum von einer massiven Stampflehmwand und mit (3cm dicken) Lehm verputzten Betonwänden umgeben. Die massiven Wandkonstruktionen ergänzen dank ihrer Wärmespeicherfähigkeit die leichte Dachkonstruktion aus Holz. Die Stampflehmwände verlaufen über die gesamte Raumbreite orthogonal zur Haupttragrichtung und ermöglichen als Auflager für das Holztragwerk eine Reduzierung der Querschnittsabmessung. Sie wirken aufgrund ihrer hygrischen Speicherfähigkeit positiv auf die Stabilisation der relativen Feuchtigkeit im Innenraum.

Mit dem Ziel der Errichtung eines CO2-neutralen Gebäudes sowie der Anknüpfung an historische traditionelle Bauweisen (Fachwerkkonstruktion) besteht die Tragkonstruktion des Ausstellungsraums aus einem möglichst großen Anteil aus Vollholz aus nachhaltiger und regionaler Forstwirtschaft.

Zwischenlager

Das Zwischenlager (Magazin) dient der Aufbewahrung und Lagerung von Ausstellungsstücken und Kunstgegenständen. Aus diesem Grund weist der Raum, gleichermaßen wie der Ausstellungsraum, hohe konservatorische Anforderungen (ASHRAE-A1 Standard) an das Raumklima auf. Um die Ausstellungsstücke bei der Verlagerung von der Ausstellungsfläche in das Zwischenlager keinen raumklimatischen Schwankungen auszusetzten, sind die beiden Räume direkt miteinander verbunden.

Die erdberührten Wände bestehen aus bauphysikalischen und konstruktiven Aspekten sowie hohen Sicherheitsanforderungen aus einer Betonwand. Die Wand zum Ausstellungsraum wird aus raumklimaregulierenden Aspekten aus einer tragenden Stampflehmwand gebildet, welche darüber hinaus als Auflager für das Holztragwerk fungiert. Raumunterteilende Trockenbauwände können aus Holzständerwänden mit Lehmbauplatten ausgebildet werden.

Open Space

Der Open Space ist der Vorraum des Ausstellungsraums. Er beinhaltet ebenfalls Ausstellungsstücke, die jedoch keine Anforderung an einen erhöhten raumklimatischen Standard mit sich führen. Dies erlaubt eine natürliche Belichtung und den daraus resultierenden Einfluss von solaren Erträgen in den Innenraum. Eine großzügige Verglasung in den Zwischenräumen der Kolonnade öffnet den Blick in die Landschaft des Teutoburger Waldes und lädt den Besucher zum Verweilen ein. Der Open Space dient zudem als Wandelhalle, die das Foyer mit dem Ausstellungsraum verbindet.

Die fassadenseitige Wand wird durch eine Kolonnade aus Holzstützen und wahrscheinlich dazwischen angeordneten wechselnder Holzleichtbau-Wänden und einer Verglasung gebildet. Ein möglicher Sonnenschutz aus Holzlamellen sorgt für eine Verschattung im Innenraum und wirkt der sommerlichen Überhitzung entgegen. Die Holzbauweise fügt sich in das konstruktive System des hölzernen Skelettbaus des Primärtragwerks ein. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich voraussichtlich eine massive Stampflehmwand, welche die ansonsten leichte Holzkonstruktion aufgrund der Masse und der thermischen und hygrischen Speicherfähigkeit ergänzt und eine Stabilisierung des Raumklimas bewirkt.